Sicheres Arbeiten in der Tiermedizin

Kurzname: SArbInT

                           

Beschäftigte in der Tiermedizin sind einer Reihe gesundheitlicher Risiken ausgesetzt. Neben stressbedingten Belastungsfaktoren sind dies körperliche Belastungen wie Rücken-, Haut- und Atemwegsbelastungen, aber auch Infektions- und Unfallgefährdungen. Hinzu kommen besondere Anforderungen und Gefährdungen wie z.B. das Festhalten von Tieren bei Röntgenaufnahmen und die mögliche Exposition gegenüber Gefahrstoffen durch z. B. das Zubereiten  und Verabreichen von Zytostatika im Rahmen von Chemotherapien.

Insbesondere für die beiden letztgenannten Expositionen existieren keine empirisch fundierten Informationen über die Frage, inwieweit in den Praxen  möglichst ohne Gesundheitsgefährdungen gearbeitet wird.

Im Rahmen eines Methodenmix-Konzepts werden zwei aufeinander aufbauende Teilprojekte (TP) mit Interviews und schriftlichen Befragungen konzipiert und durchgeführt:

TP 1: Gewinnung von Erkenntnissen zu den angesprochenen Themen auf der Basis sog. leitfadengestützter narrativer Experteninterviews mit Vertreter:innen

  • von Präventions- und Aufsichtsdiensten der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege,
  • der Gewerbeaufsichtsämter,
  • des Berufsstandes und
  • des Berufsverbands der Tiermedizinischen Fachangestellten (TFA).

TP 2: Konzeption von standardisierten Fragebögen basierend auf den Erkenntnissen von TP 1 und schriftliche Befragung von

a) Praxisinhabenden von Kleintier- bzw. Großtierpraxen/-kliniken (jeweils Mitgliedsbetriebe der BGW) sowie

b) TFA die dem Verband medizinischer Fachberufe e.V. (www.vmf-online.de) angehören (offener Stichprobenzugang über Kanäle der sozialen Medien).

Die Befragung erfolgt bei a) mit einem paper-pencil- Fragebogen und bei b) als online survey. Die Daten werden deskriptiv und inferenzstatistisch vergleichend ausgewertet.

 

Forschungsfragen

Inwieweit erfolgt in tiermedizinischen Einrichtungen – im Rahmen der besonderen Anforderungen beim Umgang durch Klein- und Großtieren unter Einhaltung aller Vorschriften und Schutzmaßnahmen…

  1. ein sachgemäßes Röntgen?
  2. ein sachgemäßes Zubereiten und Applizieren von Zytostatika?

Mit den gewonnenen Erkenntnissen sollen Handlungsbedarfe für die präventive Beratung und Kontrolle durch Unfallversicherungsträger und staatlichen Arbeitsschutz abgeleitet werden.

Die Ergebnisse von Fragestellung 2 (Zytostatikaexposition) sind gleichzeitig Bestandteil und Kooperationsinhalt des BGW-Projekts  ZYTOVET (Arbeitssituation bei der Zubereitung und Applikation von Zytostatika in veterinärmedizinischen Einrichtungen). 

Laufzeit: 10 Monate 

Letzte Bearbeitung: 15. Februar 2024